Kreuzotter
(Vipera berus)
ArtenInfo
Ordnung Schuppenkriechtiere
(Squamata)
Familie Viperidae
(Vipern)
Größe Gesamtlänge 55 bis 60 cm,
seltener 70 cm,
ausnahmsweise
sogar 80 bis 90 cm
bei der Geburt
14 bis 23 cm
Verbreitung Mittel-, Ost- und Nordeuropa,
nördlicher und
mittlerer Balkan,
Viper mit größtem und
nördlichsten Verbreitungsgebiet

Aussehen
Die kräftige Kreuzotter besitzt einen dicken Körper und einen geringfügig vom Hals abgesetztem Kopf sowie einen recht kurzen Schwanz. Auffällig sind die rötlichen Augen mit den senkrecht geschlitzten Pupillen. Die Otter hat eine sehr variabel gefärbte Oberseite, sie kann silbern, hellgrau, weißlich ,kupferfarben, gelblich oder auch schwarz sein. Die gesamte Oberseite trägt ein breites Zickzackband, das bei den Männchen grau bis tiefschwarz gefärbt ist und sich kontrastreich vom Grundton abhebt. Bei den Weibchen ist das Rückenband braun und weniger deutlich abgesetzt. Die Kreuzotter besitzt eine Schuppenreihe zwischen Auge und Lippenschildern. An den Körperseiten sind dunklere Flecken in Reihe zu sehen. Die gefleckte Unterseite ist am Bauch schwärzlich, die Unterseite des Schwanzes gelblichweiß bis orangefarben.

Lebensraum
Die Viper lebt im Tiefland ebenso wie im Hochgebirge bis in Höhen von 3000 m. Im Süden ist sie zunehmend ein Gebirgstier. Sie kommt in Mooren, Auwäldern, Heidegebieten, Dünen, Wald- und Feldrändern, bewachsenen vegetationsreichen Geröllhalden und sonnigen buschreichen Wegrändern vor. Bevorzugt werden Gegenden mit starken Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) und die hohe Boden-/Luftfeuchtigkeit aufweisen.

Lebensweise
Kreuzottern verlassen schon früh am Morgen ihr Versteck und suchen Plätze auf, die bald von der Sonne beschienen werden. Um viel Wäreme zu tanken, plattet sie ihre Körper in der Sonne ab. Damit ihre volle Reaktionsfähigkeit erlanget wird, wärmt sie sich bis zu einer Temperatur von 33 C auf. Sie ist am Tag und in der Dämmerung aktiv und an warmen, gewitterschwülen Tagen besonders rege. Die Paarung erfolgt etwa von April bis Mai häufig abends und nachts statt. Meist werben mehrere Männchen um ein Weibchen und führen Kommentkämpfe durch. Kreuzottern sind lebendgebärend (Ovoviviparie). Die etwa 10 bis 14 Jungschlangen sind bei der Geburt von einer durchsichtigen Schleimhülle umgeben, aus der sie sich nach kurzer Zeit befreien. Ab Oktober ziehen sich die Tiere zur Winterruhe zurück, an attraktiven Orten nicht selten mit anderen Reptilien und Amphibien.

Nahrung
Hauptbeute sind Kleinsäuger (Wühlmäuse, Spitzmäuse), Eidechsen und Amphibien. Häufig werden Waldeidechsen (Zootoca vivipara) gefressen. Das Beutespektrum ist individuell und stark abhängig vom lokalen Angebot. Gebietsweise werden überwiegend Grasfrösche gefressen. Der Schlingakt kann über 15 Minuten dauern und beginnt am Kopf des Opfers.

Feinde
Als Hauptfressfeind ist der Igel zu nennen. Durch sein Stachelkleid ist er gut geschützt, immun ist er gegen das Otterngift nämlich nicht. Weiterhin gehört die Otter zum Beutespektrum von Iltis Hermelin, Dachs, Wiesel und Rotfuchs. Auch Wildschweine und viele Vogel (Raben, Eulen, Greifvögel, Reiher, Störche) sind Feinde der Kreuzotter. Den Jungschlangen können auch andere Reptilien wie Ringelnattern (Natrix natrix) und Würfelnattern (Natrix tessellata) gefährlich werden.

Gift
Die Kreuzotter ist giftig. Das Gift kann große Schmerzen und jahrelange Beschwerden verursachen ist aber nur selten (bei unbehandelten Bissen) tödlich. Meistens flüchtet die Otter lange bevor man sie bemerkt, wird sie allerdings überrascht, ringelt sie sich zusammen und beißt unvermittelt zu.

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