Schlingnatter
(Coronella austriaca)
ArtenInfo
Ordnung Schuppenkriechtiere
(Squamata)
Familie Colubridae
(Nattern)
Größe Länge unterschiedlich,
selten länger
als 60 bis 70 cm,
regional nur bis 52 cm,
Jungtiere bei Geburt
ca. 15 cm
Verbreitung West-, Mittel- und Osteuropa,
Süd-Skandinavien,
Italien, Sizilien,
im Norden der
Iberischen Halbinsel

Aussehen
Diese kräftige, aber relative kleine Natter besitzt glatte Schuppen, einen schlanken zugespitzten Kopf und einen langen Schwanz. Ein brauner Streifen seitlich am Kopf zieht sich vom Nasenloch über das Auge bis zum Hals. Die Grundfärbung auf dem Rücken und an den Körperseiten des Weibchens ist graubraun, die des Männchens rotbraun. Auf der Oberseite sind dunkelbraune Fleckenreihen sichtbar, die teilweise zu undeutlichen Längsbändern zusammenfließen. Die Unterseite ist rötlich (Männchen) oder schwärzlichgrau (Weibchen) und nicht oder wenig gefleckt. Kennzeichnend sind auch die kleinen Augen, die z. B. im Gegensatz zur Kreuzotter (geschlitzte Pupillen) bei der Schlingnatter runde Pupillen haben.

Lebensraum
Die Schling- oder Glattnatter besiedelt sonniges, offenes versteckreiches Gelände. Sie kommt auf Heideflächen, an Böschungen, in lichten Wäldern, an bewachsene Halden oder an unterschlupfreichen Wald- und Wegrändern vor. Auch in der Nähe von Kulturland erscheint sie und dringt teilweise in den Siedlungsbereich des Menschen ein.

Lebensweise
Die Schlingnatter führt eine verborgene Lebensweise, sie hält sich überwiegend am Boden auf, kann aber auch relativ gut klettern. Sie sonnt sich gern und ist relativ standorttreu, so dass man sie mehrmals am gleichen Platz antreffen kann. Sie ist ziemlich kälteunempfindlich und bereits im März bei günstiger Witterung aktiv. Die Paarung findet im April statt. Abhängig vom Ernährungszustand gebären die Weibchen jedes Jahr oder nur alle 2 bis 3 Jahre Nachkommen. Die Glattnatter ist lebendgebärend, die Jungschlangen (2 bis 15) befreien sich bei der Geburt sofort aus ihren transparenten Schleimhüllen. Das Winterquartier wird erst gegen Mitte Oktober aufgesucht.

Nahrung
Gefangen werden überwiegend Reptilien (Eidechsen, auch Blindschleichen, junge Schlangen), seltener Kleinsäuger wie z. B. nestjunge Spitzmäuse.

Feinde
Gefressen werden Schlingnattern von Mardern, Igeln, Schweinen, Ratten und vielen Vogelarten.

Sonstiges
Versucht man die Schlange zu fangen, ringelt sie sich in der Regel zusammen, zischt und beißt mehrmals zu. Ihre spitzen Zähne können sich in der Bissstelle längere Zeit verhaken. Die daraus resultierenden kleinen Einstiche können etwas Blut zum Vorschein bringen.

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Schlingnatter (Coronella austriaca)
 
 
 
 
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Schlingnatter (Coronella austriaca)
 
 
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