Ordnung Coleoptera (Käfer)
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» Gott liebt die Käfer « Er scheint eine übertriebene Vorliebe für Käfer zu haben, äußerte einst der britische Biologe John Haldane.
Wer die Natur kennt, weiß daß der Schöpfer auf diese gepanzerten Sechsbeiner besonders viel Sorgfalt verwendet hat.
Systematik
Reich: Tierreich (Regnum animale)
Nach obenStamm: Gliederfüßer (Athropoda)
    Nach obenKlasse: Insekten (Insecta)
        Nach oben Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Die Artenzahl der Käfer beträgt auf der Erde ungefähr 400 000.
In keiner anderen Ordnung der Tiere oder Pflanzen gibt es eine größere Vielfalt. Jede vierte bekannte Spezies ist ein Käfer, jede davon gilt als unersetzbares Original. Die Käfer sind also die artenreichste Ordnung überhaupt. Obwohl sie zu den am besten erforschten Insekten gehören, wächst jährlich die Zahl der beschriebenen Arten.
In Mitteleuropa leben die Vertreter von mehr als 110 Familien mit 7000-8000 Arten.

Obwohl die Käfer sehr verschiedenartig aussehen, läßt sich die Zugehörigkeit der Ordnung der Insecta sehr leicht an den harten Flügeldecken erkennen, die über ein großen Teil des Körpers liegen. Die Flügeldecken werden vom 1. Flügelpaar gebildet, erst unter ihnen befindet sich das 2. Flügelpaar, die Hautflügel.
Der Kopf ist entweder nach vorn oder in einem bestimmten Winkel nach hinten gerichtet.
Die Mundwerkzeuge sind beißend. An den Kopf schließt der Halsschild an, der manchmal klein, manchmal jedoch sehr auffallend, flach gewölbt ist.
Die Gliedmaßen sind bei den meisten Arten Schreitbeine, sie können aber auch als Schwimm-, Grab-, Sprungbeine u.ä. ausgebildet sein. Auch die Färbung der Käfer ist recht unterschiedlich und reicht von unauffälligen Tönen bis zum hellen Gelb, Rot oder metallisch glänzenden Grün.

Die Käfer bewohnen fast alle Biotope und fehlen weder in Haushalten noch in den Nestern von Insekten und Wirbeltieren. Sie sind meistens Fleisch- oder Pflanzenfresser, unter ihnen fehlen aber auch allesfressende Arten nicht.
Die Nahrung der Larven kann identisch oder sehr andersartig von den der erwachsenen Käfer sein. Aus räuberischen oder xylophagen Larven (im Holz lebend) können sich nach der Verpuppung Käfer entwickeln, die auf Pflanzen leben und sich von Blütenstaub uns süßen Säften ernähren.

Die Käfer durchlaufen in ihrer Entwicklung eine vollkommende Verwandlung (Holometabolie) mit mehreren Larvenstadien. Das letzte Stadium verwandelt sich zur Puppe, an der meistens die Grundlagen der Fühler, Gliedmaßen und Flügel der zukünftigen Imago erkennbar sind. Die Verwandlung einige Arten verläuft aber komplizierter, und die Entwicklungsreihe wird um ein ganzes Stadium verlängert (sogenannte Überverwandlung oder Hypermetamorphose).

Bei den Käfern beobachten wir oft eine Nachkommenpflege. Im einfachsten Fall zeigt sie sich durch das Aufsuchen eines geeigneten Milieus, in dem die Eier abgelegt werden und die weitere Entwicklung verlaufen kann.
Bei vielen Käfern ist aber diese Pflege viel vollkommender. Einige bauen für ihre Larven unterirdische Gänge, andere spinnen für die Eier Kokons.
Eine vollkommene Brutpflege ist auch das Vergraben, toter Organismen, mit deren sich zersetzendem Gewebe das Käferweibchen seine Larven füttert.

Was die Evolution in jedem Käfer geschaffen hat formulierte Arthur Schopenhauer so:
"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten, aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen."

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